Die Ozon-Sauerstoff Therapie, mit der sich zunehmend mehr Therapeuten beschäftigen, ist nicht neu. Sie ist, nachdem man bestimmte Eigenschaften des Ozons entdeckt hatte, aus der Erfahrungsheilkunde hervorgegangen. Schon im Ersten Weltkrieg beobachtete der Berliner Arzt Wolff, dass Kriegsverletzungen, eiternde Wunden und Gasbrand unter Ozoneinwirkung eine auffallend gute Heilungstendenz zeigten. Die klinischen Grundlagen für die Anwendung des Ozons als Therapeutikum hat der Ordinarius für Chirurgie in Leipzig, Payr, in den dreißiger Jahren mit seinem Ärzteteam erarbeitet, womit der Weg freigemacht wurde für die Einführung des Ozons in die Medizin.
Wenn man Sauerstoff Energie in Form elektrischer Entladung zuführt, dann wird ein Teil des Sauerstoffes in ein Ozonmolekül mit drei Atomen Sauerstoff umgewandelt; das ist Ozon. Ozon ist unter normalen Bedingungen ein farbloses Gas von charakteristischem Geruch und von stark oxidierender Wirkung, in der für die Heilkunde verwendeten Verdünnung aber in der Regel bei korrekter Anwendung gänzlich ungefährlich.
Ozon entsteht auch bei Ultraviolettbestrahlung und sein Geruch ist jedem bekannt, der einmal eine Höhensonne benutzt hat. Es wirkt stark desinfizierend, bakterizid, viruzid und fungizid, das heißt, es besitzt die Fähigkeit, Viren, Bakterien und Pilze abzutöten. Diese Eigenschaften des Ozons werden seit langem zur Trinkwasseraufbereitung und zur Entkeimung von Schwimmbädern genutzt.
Das für medizinische Heilzwecke verwendete Ozon wird aus reinem (also medizinischem) Sauerstoff hergestellt. Dieses Ozon-Sauerstoff-Gemisch verhält sich gewebefreundlich und bewirkt eine entscheidende Durchblutungsverbesserung, so dass es naturheilkundlich naheliegend ist, Ozon bei den Gefäßerkrankungen, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen, als Therapeutikum einzusetzen. Bei der Behandlung der zentralen und peripheren Durchblutungsstörungen hat sich das Ozon-Sauerstoff-Gemisch, das parenteral (also direkt per Injektion (intra- und subcutan, intramuskulär) verabreicht wird, unter allen konservativen Behandlungsmöglichkeiten nach übereinstimmenden Erfahrungen der damit arbeitenden Therapeuten, als wirksame Behandlungsverfahren.
Aktuelle Information von der HPGO3: Es ist ein Urteil vom 17.9.2018 bestätigt worden, daß nach dem Bluttransfusionsgesetz leider auch die "große Eigenblut-Ozon-Therapie" untersagt wurde, obwohl diese Behandlungsform mit der Grundlage, nämlich mit Bluttransfusionen, direkt nichts zutun hat. Dies betrifft nicht die "0zon-Sauerstoff-Therapie" als solche, sondern die Entnahme von Blut und die Refusion von Blut ohne Zusätze.
Einige der recht vielfältigen Anwendungen der Ozontherapie, wie sie in der Naturheilkunde und Komplärmentärmedizin genutzt werden, sind nicht von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, anerkannt und nicht durch valide Studien bezüglich Wirksamkeit bewiesen.
(Text entstammt teilweise von Veröffentlichungen der HPGO3)
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